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Workshop - "Kommunale Demokratie schützen"
"Kommunale Demokratie schützen"

Workshop - "Kommunale Demokratie schützen"

Unsere Kommunalparlamente stehen - vielerorts schon jetzt, spätestens aber nach der nächsten Kommunalwahl - vor den gleichen Herausforderungen wie der Bundestag oder unsere Landtage: Abgeordnete, die ihre Mandate nutzen, um die Arbeit der Gremien, denen sie angehören, zu diskreditieren, zu behindern und deren demokratische Verfahrensweisen gezielt ins Lächerliche zu ziehen.

Welche Handlungsoptionen haben Stadträtinnen, Kreisräte, Beschäftigte der kommunalen Verwaltungen, Bürgermeisterinnen oder Landräte? Was lässt sich informell wirksam regeln, was bedarf förmlicher Festlegungen, um die Arbeitsfähigkeit, das Ansehen und demokratische Gepflogenheiten gegen destruktives Verhalten zu schützen? Welche Handlungsmöglichkeiten geben etwa die Gemeindeordnung, Geschäftsordnungen, Ausschussaufteilungen oder Sitzzuteilungsverfahren den Mandatsträgerinnen und -trägern?

In Zusammenarbeit mit der Kommunalwerkstatt des Bay. Gemeindetags und in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung sind Mitglieder der Stadt- und Gemeinderäte, von Kreistagen sowie Beschäftigte der kommunalen Verwaltungen eingeladen, gemeinsam mit der Referentin Jennifer Hölzlwimmer (Bay. Gemeindetag) sowie in Gruppenarbeit mit anderen Mandatsträgerinnen und -trägern Erfahrungen und formale Randbedingungen zu bündeln, Handlungsoptionen zu diskutieren und Strategien zu erarbeiten, mit den aktuellen und künftigen Herausforderungen umzugehen. Anhand konkreter Beispiele der eigenen Geschäftsordnungen werden - unter anderem unter Nutzung einer KI-Anwendung - mögliche Angriffspunkte, aber auch Schutzstrategien erarbeitet.

Personen, die Parteien, Vereinen oder Organisationen angehören, die in ihrer Gesamtheit oder in Teilen extremistische Bestrebungen verfolgen, sowie Personen, die rechtsradikale, antisemitische, rassistische, antiziganistische, antimuslimische, nationalistische oder anderweitig menschenverachtende Aussagen tätigen, werden von der Teilnahme am Workshop ausgeschlossen

Veranstalter: Scheinfeld ist bunt - Tanja Jordan - info@heimat-und-kultur.de

Fragen & Antworten

Das Bündnis gegen Rechts im Landkreis Neustadt / Aisch - Bad Windsheim ist ein Zusammenschluss von Menschen aus der Region, die sich gegen Menschenverachtung, Diskriminierung, Ausgrenzung, die Verunglimpfung unseres demokratischen Rechtsstaats und rechte Narrative, etwa die These vom angeblich geplanten "großen Austausch" oder andere Verschwörungserzählungen, einsetzen. Wir stehen für Menschenwürde, Menschenrechte, für unsere Verfassung, unsere parlamentarische Demokratie, unseren sozialen Rechtsstaat, für Respekt, Toleranz und die Bewahrung unserer friedlichen, toleranten Gesellschaft. Das Bündnis gegen Rechts unterstützt auch die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion.

Es gibt keine formale Mitgliederliste. Das Bündnis sind diejenigen, die sich - je nach Stadt oder Gemeinde in wechselnder Zusammensetzung - zusammenfinden, um die Ziele des Bündnisses zu unterstützen.

Rechtsextremistisch ist ein Begriff, der primär von den Verfassungsschutzämtern verwendet wird und daher gerichtsfest beweisbar sein muss. Würden wir uns auf Rechtsextremimus beschränken, dürften wir uns daher z.B. nicht gegen rechtspopulistische Behauptungen, etwa das Volk müsse sich „die Demokratie zurückholen“ aussprechen. Ein Einsatz für Demokratie und menschenrechter fordert jedoch, auch klar Stellung gegen rechtspopulistische Stimmungsmache und rechte Verschwörungserzählungen, ganz gleich, von wem oder aus welcher Partei sie geäußert werden. Daher ist die Bezeichnung "gegen Rechts" in dem Sinn zu verstehen, wie auch Verfassungsschutz und Politik sie nutzen, wenn etwa von "Vernetzungstreffen rechter Kräfte" die Rede ist. Die immer wieder mal geäußerte Kritik, Engagement "gegen Rechts" wende sich gegen konservativ eingestellte Menschen, trifft nicht zu. Die demokratische Gegenposition zu progressiv, sozial, liberal etc. ist nicht "Rechts", sondern konservativ. Wer sich als "Rechts" angesprochen sieht, hat unserer Überzeugung nach ein Problem mit der Abgrenzung zu Demokratiefeind:innen, mit der freiheitlichen, parlamentarischen Demokratie und der Achtung der Menschenwürde und ist daher gerade nicht konservativ. Denn demokratische Konservative stehen für eine ehrliche "Brandmauer gegen Rechts", für Menschenrechte, für unsere Verfassung und die Bewahrung unserer friedlichen, toleranten Gesellschaft. 

Das Bündnis gegen Rechts ist wichtig, um klare Positionen gegen rechte Narrative, die Verunglimpfung unseres demokratischen Rechtsstaats sowie Menschenverachtung, Diskriminierung und Ausgrenzung zu beziehen. Es unterstützt Menschen, selbst zum Schutz unserer Demokratie, unseres Rechtsstaats aktiv zu werden und ermöglicht ihnen den Kontakt zu anderen Aktiven.

Wir machen unser demokratisches Engagement nicht davon abhängig, ob der Verfassungsschutz gerichtsfest eine Einstufung einer Partei oder Organisation als rechtsextremistisch vorgenommen hat. Wenn wir zu lange zögern, uns zu lange daran festhalten, dass irgendeine Partei oder Organisation ja nicht offiziell als rechtsextremistisch benannt wurde, besteht die Gefahr, dass bis dahin rechte Politik bereits das Land und unsere Gerichte in der Hand hält, unsere Institutionen, unsere Freiheitsrechte und unseren Sozialstaat beschädigt. Warten wir zu lange, werden rechte Demokratiefeind:innen auch Einfluss auf die Verfassungsschutzämter erlangen, so dass es gar nicht mehr dazu kommen kann, dass eine rechte Partei oder Organisation als rechtsextremistisch eingestuft wird.

Deshalb werden wir aktiv!

Die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Europäischen Metropolregion Nürnberg versteht sich als unabhängiges und solidarisches Netzwerk. Egal welchen politischen, sozialen, religiösen, nationalen oder rechtlichen Hintergrund die einzelnen Mitglieder haben, geht es in der Allianz gegen Rechtsextremismus darum, allen Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Islamfeindlichkeit sowie Menschenverachtung und Demokratiefeindlichkeit entschieden entgegenzutreten. Derzeit gehören der Allianz über 150 Städte, Gemeinden und Landkreise sowie etwa 300 zivilgesellschaftliche Organisationen und Institutionen an. Siehe auch https://www.allianz-gegen-rechtsextremismus.de/.

Ja, die AfD ist gemäß der Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz gesichert rechtsextremistisch und verfassungsfeindlich. Für uns ist diese Einstufung jedoch nur bedingt relevant. Für uns ist wesentlich relevanter, dass die Partei sich menschenverachtend, demokratiegefährdend, diskriminierend und ausgrenzend äußert. Für uns ist relevant, dass Mitglieder oder Unterstützer:innen dieser Partei eine Gefahr für die Stabilität unserer Gesellschaft, für eine sachliche, faktenbasierte Politik und ganz konkret für Personen darstellen. Die Politik und Handlungsweise der AfD (und anderer rechter Parteien und Organisationen) gefährdet Menschen, die andere politische Positionen und Ziele vertreten oder aufgrund ihrer Identität, ihrer Herkunft, ihres Aussehens, ihrer Fähigkeiten, ihrer Sprache etc. von den rassistischen Wunschvorstellungen der Partei abweichen. Dagegen wenden wir uns als Bündnis gegen Rechts.

Die immer wieder mal geäußerte Kritik, Engagement "gegen Rechts" wende sich gegen konservativ eingestellte Menschen, trifft nicht zu. Die demokratische Gegenposition zu progressiv, sozial, liberal etc. ist nicht "Rechts", sondern konservativ. Wer sich als "Rechts" angesprochen fühlt, hat unserer Überzeugung nach ein Problem mit der Abgrenzung zu Demokratiefeind:innen, mit der freiheitlichen, parlamentarischen Demokratie, mit der Achtung der Menschenwürde und ist daher gerade nicht konservativ. Denn demokratische Konservative stehen für eine ehrliche "Brandmauer gegen Rechts", für Menschenrechte, für unsere Verfassung und die Bewahrung unserer friedlichen, toleranten Gesellschaft. Wer sich bei "Rechts" angesprochen fühlt, sollte sich bewusst machen, dass es darum geht – nach den Erfahrungen aus der deutschen Geschichte und aus anderen Ländern -, klare Grenzen zu Demokratiefeind:innen zu ziehen und sich von rechten Kräften zu distanzieren, denn ein Rechtsstaat ist stets nur so stark, wie es seine demokratischen Kräfte gemeinsam sind. Die Abgrenzung gegen "Rechts" ist daher notwendig, um ein bewusstes Lavieren und Normalisieren rechter Tendenzen zu erkennen, zu benennen und dagegen vorzugehen.

Wir sind Mitglied in der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Europäischen Metropolregion Nürnberg

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